Ergebnisse TV-L Tarifvertrag 2023

Ergebnisse der 3. Verhandlungsrunde:

Beschäftigte nach TV-L, Vollzeit:

  • Einmalzahlungen
    Wirken sich nicht auf die Tariftabelle/ Sozialabgaben/ spätere Rentenzahlungen aus.
    • “Inflationsangleichungsprämie”
      • € 1.800 netto im Januar 2024
      • monatlich €120 Euro netto ab Januar 2024 bis Oktober 2024
  • Tabellenwirksame Leistungen:
    • keine Änderung bis 31.10.2024
    • Plus €200,- brutto (Sockelbetrag), monatlich ab 01. November 2024
    • Plus 5,5% brutto monatlich ab 01. Februar 2025
      • mindestens €140 Euro (insgesamt mit dem Sockelbetrag also mindestens +340 Euro)
  • Stadtstaaten:
    • In Berlin wird die Hauptstadtzulage tarifiert. Für die Beschäftigten in Hamburg und Bremen gibt es eine Gesprächszusage für Mitte 2025.

Auszubildende

  • Plus 100 Euro brutto monatlich ab 01. November 2024
  • Plus 50 brutto monatlich ab 01. Februar 2025
  • Einmalzahlung “Inflationsangleichungssprämie”
    • € 1.000 netto im Dezember/Januar 2023
    • monatlich €50 Euro netto Januar 2024 bis Oktober 2024
  • zum Sommersemester (SoSe) 2024:
    Mindest-Stundenlohn von 13,25 Euro
  • zum SoSe 2025 Mindest-Stundenlohn 13,98 Euro.
  • Mindestvertragslaufzeiten für studentische Beschäftigte: 12 Monate.
  • Einigung als “schuldrechtliche Vereinbarung”, noch nicht als Tarifvertrag.
    Folge: Die Einhaltung kann mit Unterstützung von (und durch) ver.di eingeklagt werden, nicht durch die studentischen Beschäftigten selbst.

Studentische Beschäftigte (Berlin)

  • es gilt zunächst weiterhin der TV Stud III Tarifvertrag für Berlin

Kommentar und
Einordnung des Verhandlungsergebnisses TV-L 2023

Insgesamt hätten wir uns einerseits mehr gewünscht. Vor dem Hintergrund der akuten Haushaltslöcher in Bund und Ländern andererseits, erscheinen die Ergebnisse im Großen und Ganzen, mit einer Ausnahme, zufriedenstellend, fängt es doch einen guten Teil der Reallohnverluste der letzten Jahre auf.

Die Einmalzahlungen werden viele vor dem Hintergrund der anstehenden Energiezahlungen sicher gut gebrauchen können. Tabellenwirksam sind sie leider nicht, d.h. sie gleichen dauerhaft keine gestiegenen Lebenshaltungskosten aus, sie tragen zum dauerhaften Dämpfen den Reallohnverluste nicht bei.

Dieses Ergebnis konnte, nach Verweigerung der Arbeitgeber in der 1. und 2. Tarifrunde, nur Dank Zehntausender auf den Straßen erzielt werden. Ohne den Druck der vielen Kolleg*innen, besonders auch aus dem Bereich Soziales und Erziehung, hätte sich hier nichts bewegt!

Nicht ganz zufrieden sind wir ehrlich gesagt über das Ergebnis beim TV-Stud. Hier haben wir einen Tarifvertrag und höhere Stundensätze erwartet. Aber eine schuldrechtliche Verpflichtung ist ein erster, strategischer Schritt Richtung Tarifvertrag. Und eine mutmaßlich langfristig weise Entscheidung und Investition der studentischen Verhandlungsgruppe.

Wir finden es wichtig aufrichtig und transparent mit Zielen und Ergebnissen umzugehen, daher hier die Forderungen und Ergebnisse im kurzen Vergleich:

ForderungErgebnis

+10,5 % mehr Lohn
mindestens 500€
↔️+200€ mehr Lohn ab 01. Nov 2024
+5,5% mehr Lohn ab 01. Feb 2025
mindestens 140€ (insgesamt also mindestens 340€)
300€ Stadtstaatenzulage↔️Noch kein Ergebnis.
Die Berliner “Hauptstadtzulage” der Landesbeschäftigten (150,- Euro) wird tarifiert (in den Tarifvertrag übernommen). Es hängt von unseren Verhandlungen 2024 ab, ob wir als Hochschulen (“Anwender des Tarifvertrags”) die Zulage künftig erhalten.
Bremen, Hamburg: Verhandlungen 2025.
TV Stud bundesweit
16,50/17,50/18,50€
↔️Erster Teilschritt als “schuldrechtliche Vereinbarung” für ganz Deutschland ohne Berlin. TV Stud weiterhin nur in Berlin.
Leichte Verbesserungen beim Stundenlohn (€13,25 / €13,98)
12 Monate Mindestvertragslaufzeit
Angleichung an den TVöD↔️Angleichung an den TVöD mit 10 Monaten Verspätung

Entscheidung über Annahme

Bis 12. Januar 2024 können die ver.di Mitglieder über die Annahme des Verhandlungsergebnisses abstimmen. Mehr dazu in Kürze, Mitglieder erhalten Details per E-Mail.

Wer mit abstimmen will, kann kurzfristig noch eintreten: https://mitgliedwerden.verdi.de/

Das Verhandlungsergebnis wurde mit über 66% der Stimmen angenommen:

Weitere Informationen im Netz

Info-Material ver.di