Thema Tarifgeschichte

Mehr Partizipation der Belegschaft: Stärkung des Tarifvertrags und der Mitbestimmung im Personalrat

Die BHT ist nicht nur ein Ort des Lernens und der Forschung, sondern auch ein wichtiger Arbeitgeber im Bezirk. Um die Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeitenden zu verbessern und die Attraktivität der Hochschule zu steigern, ist eine stärkere Partizipation der Belegschaft bei der Arbeit des Personalrats von zentraler Bedeutung. Ein elementarer Aspekt dieser Partizipation ist das Verständnis und die Mitgestaltung von Tarifverträgen, die für uns verbesserte Rahmenbedingungen schaffen.

Für einen starken Tarifvertrag braucht es uns alle!

Tarifverträge bieten zahlreiche Vorteile, die sich direkt auf unsere Arbeitsbedingungen auswirken. Sie regeln unter anderem Entgelt, Urlaub, Kündigungsfristen und die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Studien zeigen regelmäßig, dass Regionen mit höherer Tarifbindung ein höheres durchschnittliches Einkommen aufweisen. Dies verdeutlicht die Bedeutung eines starken Tarifvertrags, wie dem TV-L für Berliner Hochschulen. Dennoch gibt es auch Verbesserungsvorschläge, die wir aktiv in die Diskussion einbringen können. Dazu gehören die Reduktion der Arbeitszeit, stufengleiche Höhergruppierungen und die Orientierung des Entgelts am TVöD Bund. Eine klare Gegenüberstellung gesetzlicher Regelungen und tariflicher Rechtsansprüche, wie etwa die Anzahl der Urlaubstage,verdeutlicht die Vorteile eines starken Tarifvertrags und regt zur Diskussion an.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Bedeutung guter Beschreibungen des Aufgabenkreises (BAK). Diese sind entscheidend für eine tarifkonforme Eingruppierung. Wenn die BAKs präzise und aktuell sind, finden höherwertige Tätigkeiten schneller Eingang in diese Beschreibungen, was zu einer angemessenen Eingruppierung und damit zu einer fairen Entlohnung führt. Hier müssen wir gemeinsam darauf hinwirken, dass die BAKs regelmäßig überprüft und angepasst werden, um die tatsächlichen Anforderungen und Tätigkeiten widerzuspiegeln.

Erfolgreich gegen die Atomisierung von Arbeitsvorgängen!

Die Gewerkschaft ver.di hat sich erfolgreich gegen die Atomisierung der Arbeitsvorgänge gewandt und somit einen wichtigen Schutz im Tarifvertrag etabliert. Diese Regelung ist von großer Bedeutung, um die Arbeitsbedingungen zu stabilisieren und den Mitarbeitenden ein angemessenes Maß an Mitbestimmung zu garantieren. Wir müssen sicherstellen, dass diese Errungenschaften auch in Zukunft verteidigt und weiterentwickelt werden.

Angesichts des demografischen Wandels und des eklatanten Fachkräftemangels ist eine Stärkung des Tarifvertrags unerlässlich. Gute Rahmenbedingungen und eine angemessene Entlohnung sind entscheidend, um die Beschäftigten an der BHT zu halten. Wenn die Arbeitsbedingungen stimmen, können wir freie Stellen schneller nachbesetzen, was die Belastung der Mitarbeitenden verringert und die Qualität unserer Arbeit verbessert.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, dass wir an der BHT drei Mitglieder  in der Bundes-bzw. Landestarifkommission von ver.di haben, die die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs) vertreten. Diese Mitglieder sind nicht nur Sprachrohr für die Anliegen der Mitarbeitenden, sondern auch wichtige Akteur*innen in der Gestaltung und Verbesserung unserer Tarifbedingungen.

Um die Partizipation der Belegschaft weiter zu fördern, sollten wir alle Mitarbeitenden ermutigen, sich aktiv in die Diskussionen einzubringen und ihre Ideen und Vorschläge zu teilen. Nur durch einen offenen Austausch und eine enge Zusammenarbeit im Personalrat und anderen Gremien können wir die Interessen aller Mitarbeitenden bestmöglich vertreten und die BHT zu einem noch besseren Arbeitsplatz machen. Lasst uns gemeinsam für eine starke Stimme im Personalrat eintreten und die Rahmenbedingungen an unserer Hochschule weiter verbessern!